Jainismus

Etwas 0,4 % der indischen Bevölkerung (ca. 7 Mio.) bekennen sich zum Jainismus. 

Der Jainismus entstand zur gleichen Zeit wie der Buddhismus und teilt mit diesem den Glauben an den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) und der beseelten Welt, wobei für die Jains nicht nur der Mensch, sondern alle Lebewesen – auch Pflanzen – als beseelt gelten.

Die Jains glauben nicht an einen Schöpfergott, sondern allein an das Gesetzt des Karmas, sprich, dass jede Tat eine Wirkung zur Folge hat (Ursache-Wirkung-Prinzip).

Der Jainismus ist eine Zwilling Religion von Buddhismus. Der Gründer dieses Glaubens heisst Mahavira, welcher in etwa zur Zeit von Buddha gelebt. Diese Zeit im 6. bis 5. Jahrhundert v.Chr. wurde von viele Philosophen wie Karl Jaspers auch als Achsenzeit bezeichnet. Es war die Zeit, wo in China Laotse und Konfuzius gelehrt haben, die Zeit, wo im alten Griechenland die Grundlagen der griechischen Philosophie gelegt wurden, es war die Zeit, wo in Indien letzten Religionsbuch Upanishaden, geschrieben wurden, die Zeit von Buddha, die Zeit von Mahavira. Jainismus, begründet höchstwahrscheinlich von Mahavira, auch wenn die Jain-Schriften sagen, dass es vorher schon Tirthankaras - die Heiligen, die Weisen im Jainismus, der das höchste Wissen erreicht hat.

Als Tirthankas (Furtbereiter) werden die geistigen Führer bzw. Propheten der Jains bezeichnet, die als Mittler zwischen der spirituellen und der materiellen Welt fungieren.
Das Kalpa-Sutra verzeichnet das Leben von 24 Tirthankaras und ist eine Heilige Schrift.

Die Jains gliedern sich in zwei Gruppen bzw. Sekten: Die Digambaras („Luftgekleideten“), die vornehmlich in den südlichen Regionen Indiens anzutreffen sind, und den Abbildungen Mahaviras folgend gänzlich auf Kleidung verzichten. Und die eher gemässigten Shvetambaras („Weissgekleideten“), die mehrheitlich in den nördlichen Bundesstaaten Indies leben.

Philosophie

Im Jainismus wird angenommen, dass sich zwei Prinzipien in der Welt gegenüberstehen: Geistiges (Jiva; die Seelen) und Ungeistiges (Ajiva; das Unbeseelte).
Die ursprüngliche Reinheit der Seele (Jiva) wird als Folge des Karmas getrübt, denn jede Tat – ob gewollt oder ungewollt – bedingt eine Ursache. Eine Reinigung ist nur durch eine sittliche Lebensweise möglich. Jedoch vermag es nicht jede Seele, sich von allen Verunreinigungen zu befreien und dem Samsara zu entgehen. D.h. Jainismus, geprägt von Gewaltlosigkeit, so weit, dass die Jains ganz bedingungslose Vegetarier sind. Die Jain-Mönche gehen sogar soweit, dass sie einen Besen haben, mit dem sie ganz sanft Insekten von der Strasse fegen, damit sie kein Insekt töten. Ein Jain in dieser Tradition, insbesondere ein Jain-Mönch, wird auch nicht Autofahren, weil beim Autofahren Insekten überfahren werden und Insekten an der Windschutzscheibe hängen bleiben.

Jains haben auch eine interessante Verfahrensweise - zumindest hatten sie sie früher-, was mit dem Körper nach dem Tod geschieht. Sie wollten mit ihrem Körper noch weiter dienen, also wurde der Körper auf Bergen aufgebahrt, so dass die Geier den Körper fressen konnten, so dass der Körper also den Tieren noch etwas Gutes tut. Man könnte sagen, wenn ein Mensch beerdigt

wird, haben auch Tiere etwas davon, Würmer fressen dann die Eingeweide und das Muskelgewebe weg.

Als Tirthankas (Furtbereiter) werden die geistigen Führer bzw. Propheten der Jains bezeichnet, die als Mittler zwischen der spirituellen und der materiellen Welt fungieren.
Das Kalpa-Sutra verzeichnet das Leben von 24 Tirthankaras und ist eine Heilige Schrift.

Die Jains gliedern sich in zwei Gruppen bzw. Sekten: Die Digambaras („Luftgekleideten“), die vornehmlich in den südlichen Regionen Indiens anzutreffen sind, und den Abbildungen Mahaviras folgend gänzlich auf Kleidung verzichten. Und die eher gemäßigten Shvetambaras („Weissgekleideten“), die mehrheitlich in den nördlichen Bundesstaaten Indies leben.

 

Ahimsa oder Gewaltlosigkeit

Ahimsa stellt das Fundament der Jain Ethik dar. Mahavira nannte es rein, universell und immerwährend. Es bedeutet das Fehlen jeglicher Art von Gewalt und die Oberhand eines vollkommenen Friedens, was immer die Situation auch sein mag. Es heisst: "Man sollte kein Tier, Lebensform oder fühlendes Wesen verletzen, unterwerfen, versklaven, foltern oder töten. Dies ist die Essenz der Religion. Sie sorgt sich um das Wohlergehen aller Tiere, die sichtbaren und die unsichtbaren. Dies ist die Basis aller Stufen des Wissens und die Quelle aller Verhaltensregeln. Gewaltlosigkeit basiert auf Liebe und Güte für alle Lebewesen.

Beabsichtigte Gewalt ist für alle verboten. Gewalt jeglicher Art sollte komplett verboten sein. Ein "Hausbewohner" darf Gewalt in Selbstverteidigung oder als seinen Beruf ausüben, vorausgesetzt er behält dabei eine nicht anhaftende Beobachterrolle. Es mag Ausnahmen geben für Menschen, die täglich um ihr Überleben kämpfen müssen, aber sogar hier sollte man vorsichtig sein während man Essen zubereitet, das Haus putzt usw. Das erklärt die Jain Praktiken des Wasserfilterns, Vegetarismus, nachts keine Mahlzeiten zu sich zu nehmen und Alkoholabstinenz.

Es gibt verschiedene Lebensformen, wie menschliche Wesen, Tiere, Insekten, Pflanzen, Bakterien und sogar noch kleinere Lebensformen, die man nicht mal durch die stärksten Mikroskope sehen kann. Der Jainismus klassifiziert alle Lebensformen nach ihren Sinnen wie folgt:

Die fünf Sinne sind: Tasten, Schmecken, Riechen, Sehen und Hören. Es ist schmerzhafter, wenn Lebewesen der höheren Lebensformen, die mehr als einen Sinn haben, getötet werden. Alles nicht vegetarische Essen erhält man, indem man Lebewesen mit mehr als zwei Sinnen tötet. Deshalb predigt der Jainismus strikten Vegetarismus auszuüben und verbietet nicht-vegetarisches Essen.

Die drei universellen ethischen Grundprinzipien, auch als die Kleinen Gelübde (Anuvratas) der Laienanhänger bezeichnet, sind

Jain-Nonnen und -Mönche nehmen bei ihrer Ordination die folgenden fünf Großen Gelübde (Mahavratas) auf sich:

Die Einhaltung dieser Grundprinzipien verbietet es den Jain bestimmte Berufe wie z.B. in der Landwirtschaft zu ergreifen und hat eine strickt Ernährung (weder Tiere noch Pflanzen dürfen dafür sterben) zur Folge.

Jainismus, Buddhismus und Hinduismus

Der Jainismus ähnelt dem Hinduismus und dem Buddhismus im Bereich der Ernährung, verfolgt aber die bei weitem strikteste Form des Vegetarismus. Man betrachtet diese Ernährungsform als eine Art des Zusammenlebens mit anderen Lebewesen. Dass das Essen von Pflanzen denselben schadet, wird als Notwendigkeit akzeptiert. Aber auch bei der vegetarischen Ernährung wird versucht, den „Schaden“ auf ein Minimum zu reduzieren. - derstandard.at/3064289/Goettlich-essen.

Der Jainismus entstand zur gleichen Zeit wie der Buddhismus und teilt mit diesem den Glauben an den Kreislauf der Wiedergeburten (Samsara) und der beseelten Welt, wobei für die Jains nicht nur der Mensch, sondern alle Lebewesen – auch Pflanzen – als beseelt gelten. Die Jains glauben nicht an einen Schöpfergott, sondern allein an das Gesetzt des Karmas, sprich, dass jede Tat eine Wirkung zur Folge hat (Ursache-Wirkung-Prinzip).

Persönliche Anmerkung:

Ich als Hindu studierte bis zum meiner High School in einem Jain Schule und es war für uns Schüler obligatorisch, dass wir die Lehrbücher des Jainismus studieren. Ich legte sogar die Prüfung zur Religion ab und bestand.